Auf jedem Finanzmarkt (einschließlich Forex) werden die Preise in den Charts durch Tendenzen oder Trends beeinflusst. Jeder Trader sollte in der Lage sein, diese zu erkennen, da dies in Zukunft helfen kann, Gewinne zu erzielen. Zunächst wollen wir jedoch klären, wer die Bullen und Bären am Markt sind.
Was bedeutet der Begriff Trend?
Ein Trend oder die Hauptrichtung des Preises wird als Trend bezeichnet. Viele Analysten und Fachleute raten dazu, Positionen in Richtung des Trends zu eröffnen (also in Richtung der Hauptbewegung des Preises). Dabei werden oft Begriffe wie „bärischer Trend“ und „bullischer Trend“ verwendet. Schauen wir uns an, was sie bedeuten.
Wer sind die Bullen und Bären am Markt?
Dieser Börsenjargon wird seit dem Aufkommen der Börsen in den USA verwendet. Bullen sind Marktteilnehmer, die Kaufpositionen eröffnen. Wenn es mehr Käufer als Verkäufer gibt, steigen die Preise. Das ähnelt dem Verhalten eines Bullen, der sein Opfer mit den Hörnern nach oben stößt – daher stammt die Bezeichnung.
Bären hingegen sind Marktteilnehmer, die Verkaufspositionen eröffnen. Wenn es mehr Verkäufer als Käufer gibt, fallen die Preise. Das erinnert an einen Bären, der beim Angriff seine Beute mit den Pranken zu Boden schlägt. So lässt sich der Ausdruck leicht merken.
Bullischer und bärischer Trend
Ein bullischer Trend beschreibt eine Phase, in der die Haupttendenz des Marktes nach oben gerichtet ist. Die Bullen treiben den Preis nach oben, weil sie in der Überzahl sind. Daher steigt der Kursverlauf im Chart. Synonyme hierfür sind „Bullenmarkt“ oder „Aufwärtstrend“.
Ein bärischer Trend hingegen beschreibt eine Phase fallender Preise. Die Hauptbewegung im Chart zeigt nach unten. Es gibt mehr Verkäufer als Käufer, und die Preise sinken. In diesem Fall ist es sinnvoll zu verkaufen. Synonyme sind „Bärenmarkt“ oder „Abwärtstrend“.
Warum das wichtig ist
Der Rat, mit dem Trend zu handeln, ist durchaus sinnvoll. Wenn ein Trader die Hauptrichtung des Marktes erkennt, fällt es ihm leichter zu entscheiden, ob er kaufen oder verkaufen sollte. Wenn alle am Markt verkaufen (ein bärischer Trend herrscht), ist es unvorteilhaft zu kaufen, da dies zu großen Verlusten führen kann. Daher ist es klüger, sich an die Trendrichtung zu halten.
Neben Trends gibt es auch den sogenannten „Seitwärtstrend“ oder „Flat“. Das sind Phasen, in denen kein klarer Trend erkennbar ist und der Preis sich in einem horizontalen Korridor bewegt. In solchen Situationen herrscht ein Gleichgewicht zwischen Bullen und Bären, und der Markt „entscheidet“ sich nicht für eine Richtung. Für Trader ist es dann besser, abzuwarten, bis ein neuer Trend entsteht.
Wie man einen Trend erkennt
Bullische und bärische Trends können mit denselben Werkzeugen identifiziert werden – durch visuelle Chartanalyse oder mithilfe technischer Indikatoren.
Die visuelle Analyse hilft, die Richtung des Trends zu erkennen, zeigt jedoch nicht, wann sich der Trend ändert. Deshalb ist es ratsam, technische Hilfsmittel wie Trendlinien zu verwenden.
Die Trendlinie ist eines der einfachsten Werkzeuge der technischen Analyse, muss aber korrekt angewendet werden. Wenn der Preis die Linie durchbricht, spricht man von einer Trendänderung. In diesem Moment muss der Trader schnell entscheiden, ob er Bulle oder Bär sein möchte.
Die Bedeutung einer Trendänderung
Während einer Trendwende könnte man versucht sein, eine laufende Kaufposition zu halten. Doch wer diesen Moment verpasst, riskiert, Gewinne zu verlieren oder sogar Verluste zu erleiden. Eine Trendwende kann schnell dazu führen, dass man das gesamte Kapital verliert. Deshalb sollten Positionen bei einem Trendwechsel geschlossen werden.
Danach kann eine neue Position in Richtung des neuen Trends eröffnet werden, um von der Bewegung zu profitieren.