Fehler von Tradern

Anfängerkurs

Fehler von Tradern

Anfängerkurs

Im Handelsprozess können Anfänger viele verschiedene Fehler machen.

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Alle Fehler lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen:

  • Fehler im Zusammenhang mit dem Handelssystem, seiner Anwendung und Struktur.
  • Fehler im Kapitalmanagement.
  • Fehler psychologischer Natur.

Fehler im Handelssystem

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Start ohne Tests

Der erste Fehler besteht darin, dass die Handelsmethode, mit der Transaktionen durchgeführt werden, keiner umfassenden Überprüfung unterzogen wird.
Um die Rentabilität einer Handelsmethode besser beurteilen zu können, muss sie gründlich auf historischen Daten getestet werden – mithilfe spezieller Programme oder durch manuelles Sammeln und Auswerten von Beispieldaten.
Nach etwa 200 Testtransaktionen kann der Trader wichtige Kennzahlen bestimmen:

  • Gewinn oder Verlust;
  • Rendite über den Testzeitraum;
  • Anzahl gewinnbringender oder verlustreicher Trades;
  • Maximaler Drawdown der Strategie.

Wenn das System in einem historischen Test keinen Gewinn erzielt, sollte es nicht verwendet werden. Viele Einsteiger beginnen mit einem System, das ihnen gefällt, ohne es gründlich zu prüfen – ein häufiger, oft fataler Fehler.

Falsches Handelsinstrument

Ein weiterer Fehler ist die falsche Wahl des Handelsinstruments. Die meisten Systeme sind auf liquide Vermögenswerte ausgelegt. Wer sie auf illiquide Werte anwendet, riskiert hohe Verluste. Zu Beginn sollten Trader daher nur mit hochliquiden Instrumenten handeln.

Abweichung vom Handelsplan

Ein häufiger Fehler ist das Missachten der Systemregeln. Handel ohne Plan bringt meist schlechtere Ergebnisse als ein durchschnittliches, aber diszipliniert angewendetes System.

Fehler im Kapitalmanagement

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Eine weitere Fehlergruppe betrifft das Kapitalmanagement.

Volumen erhöhen

Viele Trader nutzen zu viel Hebelwirkung nach den ersten Erfolgen. Anfangs halten sie sich an die Regeln, doch nach einigen Gewinnen überschreiten sie die angemessene Positionsgröße – was oft zu großen Verlusten führt.

Falsche Stopps

Ein häufiger Fehler ist das falsche Setzen von Stop-Loss-Orders. Ein zu enger Stopp wird oft durch zufällige Marktschwankungen ausgelöst, ein zu weiter Stopp führt zu großen Verlusten.
Trader müssen das Risiko abwägen: niedrige Auslösewahrscheinlichkeit mit hohem Risiko oder häufige Auslösungen mit kleinem Risiko. Stopps werden am besten hinter lokalen Hochs oder Tiefs gesetzt, um zufällige Auslösungen zu minimieren.

Durchschnittsbildung (Averaging)

Viele Trader versuchen, verlustreiche Positionen durch Nachkaufen auszugleichen. Diese Strategie ist nur akzeptabel, wenn das Risiko kontrolliert bleibt. Wird sie mit Kredithebel umgesetzt, kann sie zu einem Margin Call führen, wenn der Markt weiter gegen die Position läuft.

Psychologische Fehler

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Psychologische Faktoren verursachen die meisten Fehler. Selbst erfahrene Trader begehen sie weiterhin, obwohl sie sich ihrer bewusst sind.

Verlust aussitzen

Der gefährlichste Fehler ist der Versuch, einen Verlust auszusitzen.
Trader entfernen oder verschieben den Stop-Loss weiter, in der Hoffnung, dass sich der Markt umkehrt. Oft führt dies zu erheblichen Verlusten. Die menschliche Psyche sucht ständig Gründe, um diese Entscheidung zu rechtfertigen.

Vorzeitige Gewinnmitnahme

Viele Trader schließen Positionen zu früh, wenn sie kleine Gewinne sehen. Dadurch sinkt der durchschnittliche Ertrag. Regelmäßige, vorzeitige Gewinnmitnahmen mindern langfristig die Rentabilität, auch wenn das Risiko gering erscheint.

Handeln nach Impulsbewegungen

Manche Trader, besonders impulsive Typen, neigen dazu, bei plötzlichen Kursbewegungen unüberlegt zu handeln. Sie öffnen Positionen in Trendrichtung, ohne die Regeln des Kapitalmanagements zu beachten. Dies führt selten zu sofortigen Verlusten, zerstört jedoch langfristig die Handelsdisziplin.

Systematik und Handelstagebuch

Ein eigenes Handelssystem ist das beste Mittel gegen Fehler. Auch wenn Geduld gefragt ist, liefert ein konsequent angewendetes System über die Zeit stabilere Ergebnisse als planloses Handeln.
Psychologische Fehler entstehen durch Emotionen wie Gier oder Angst. Wer ihre Ursachen kennt, kann sie leichter vermeiden.
Das Führen eines Handelstagebuchs ist entscheidend: Es sollte Ein- und Ausstiegspunkte, Gründe für Entscheidungen, gesetzte Stopps und erzielte Gewinne dokumentieren.
So lassen sich die eigenen Handlungen analysieren und verbessern.

Die beste Methode, um Handelsfehler zu vermeiden, besteht darin, konsequent und diszipliniert dem eigenen System zu folgen.